Vorstand fordert radikale Sparmaßnahmen

Bei Daimler stehen die Zeichen auf Sturm

09.11.2019 | So sollen nach Forderungen von Ola Källenius u.a. 10 Prozent aller Führungskräfte der Ebenen 1 - 4 abgebaut und die nächsten Tariferhöhungen nicht weitergeben werden. IG Metall und Betriebsrat kündigen massiven Widerstand gegen Einschnitte im gesamten Konzern an. Am 09.11.2019 haben die Vertrauensleute vom Daimler LKW Werk Wörth über die nächsten Schritte beraten. Mit entsprechenden Aktionen werden wir die Positionen der Metaller und die Solidarität aller Werke im Konzernverbund unterstreichen.

Ja, die Situation des Daimler Konzern ist derzeit schwierig und es sind Veränderungen nötig. Das liegt an hohen Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung, der zeitgleichen Weiterentwicklung von bewährten Technologien, der Beseitigung von Altlasten aus juristischen Verfahren sowie Produktions- und Anlaufproblemen an einigen ausländischen Standorten.

Es kann jedoch nicht sein, dass die Belegschaften für hohe Zahlungen aus juristischen Auseinandersetzungen oder Qualitätsprobleme von Zulieferern zur Kasse gebeten werden, um die Aktionäre zufrieden zu stellen!

Der Gesamtbetriebsrat erwartet hingegen die Ausweitung der Wandlung des tariflichen Zusatzgelds in freie Tage (T-ZUG) auf alle Beschäftigten, die weitere Öffnung der Altersteilzeit sowie Prozess- und Ablaufverbesserungen. Auch das Insourcing von teuren Fremdvergaben und Dienstleistungen muss realisiert werden. Es ist doch betriebswirtschaftlicher Unfug, sich von Lieferanten anhängig zu machen, die die geforderte Qualität nicht liefern können und teure Nacharbeit oder Reklamationen zur Folge haben.

Die Arbeitnehmervertretung hat die Unternehmensleitung aufgefordert, gegenüber den Beschäftigten im persönlichen Dialog Stellung zu beziehen. Deshalb wird je ein Vorstandsvertreter bei den kommenden Betriebsversammlungen in den Werken anwesend sein und auf die aktuelle Situation eingehen.

Krise heißt nicht radikaler Sparkurs und Personalabbau - sondern Verantwortung. Die fordern wir als IG Metall ein. Es geht um unsere Zukunft - sie betrifft uns alle. Wir werden die Veränderungen im Sinne unserer Mitglieder dann erfolgreich beeinflussen können, wenn wir selbstbewusst und, falls erforderlich, auch kämpferisch streiten. Daher unser Motto: "Miteinander für morgen"

Von: rk

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