Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen

Nolte Möbel und Rheinspan: Dein Tarifvertrag sichert Dir mehr Geld ab Januar

26.01.2021 | Ende 2019 wurde für die Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen ein Tarifabschluss erstritten. Nach Warnstreiks von bundesweit 11.000 Kolleginnen und Kollegen stand das Ergebnis: Nach 2,6 Prozent mehr Geld seit Anfang 2020 kommen nun ab dem 1. Januar 2021 weitere 1,8 Prozent oben drauf. Für die Betriebe Nolte Möbel und Rheinspan kommt die Erhöhung nicht voll zum Tragen, da hier tarifliche Sonderregelungen bestehen. Das Unternehmen Rheinspan wurde nach Verbandsaustritt wieder zum 01.01.2020 Mitglied im zuständigen Arbeitgeberverband.

"Damit zeigt der Tarifvertrag seine Stärke: Auch in turbulenten Zeiten erhalten die Beschäftigten verlässlich mehr Geld", so Josef Windpassinger,
Verhandlungsführer der IG Metall. Insgesamt ist die Branche bislang gut durch die Krise gekommen. "Die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der
Corona-Krise sind an vielen Betrieben unserer Branche fast spurlos vorbeigegangen. Im Gegenteil: Die baunahen Bereiche, die Möbelindustrie
und insbesondere der Bereich Küche, profitiert sogar von einer erhöhten Nachfrage der Kunden im Corona-Jahr", berichtet Josef Windpassinger.

Noch im Sommer versuchten die Arbeitgeber des Hauptverbandes der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie, diesen Erfolg einzukassieren. Die Corona-Krise mache Einschnitte bei den Beschäftigten notwendig, meinten die Unternehmen. "Dem haben wir einen klaren Riegel vorgeschoben. Der aktuelle Erfolg der Unternehmen gibt uns dabei Recht", so Windpassinger weiter.

Die Vorbereitungen für die nächste Tarifrunde beginnen bereits jetzt

Gerade in Krisenzeiten braucht es eine Stärkung der Einkommen, um die Nachfrage und damit die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der aktuelle Tarifvertrag läuft in Hessen und Thüringen bis zum 31. August 2021, in Rheinland-Pfalz bis zum 15. Oktober 2021. 

Bereits heute starten die Diskussionen zum Tarifvertrag Demografie. Dieser hat eine Laufzeit bis 31. August 2021 und ist mit einer Frist von sechs Monaten schon Ende Februar kündbar. Eine Analyse der Altersstruktur in den Betrieben der Branche zeigt, welche Herausforderungen in den kommenden Jahren zu bewältigen sind. Wir brauchen einen tariflichen Rahmen für alternsgerechte Arbeitsbedingungen und flexible und frühe Ausstiege aus dem Erwerbsleben, damit die Beschäftigten ihren Ruhestand möglichst gesund genießen können. Gleichzeitig braucht es Werkzeuge, das Know-how und die Erfahrung der älteren Beschäftigten beim Einstieg in die Rente im Betrieb zu halten. Es braucht einen demografischen Interessenausgleich, für den in 2021 die Weichen für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben gestellt werden müssen.

Um den Tarifvertrag Demografie fristgerecht Ende Februar kündigen zu können, muss jetzt die Diskussion in den Tarifkommissionen und
unter den IG Metall-Mitgliedern in den Betrieben geführt werden.

"Wir stehen vor gewaltigen demografischen Herausforderungen in unserer Branche. Mehr als anderswo, haben wir teilweise einen sehr hohen Altersdurchschnitt in den Betrieben", berichtet Josef Windpassinger.
"Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, möglichst lange gesund und motiviert ihrer Tätigkeit nachzugehen." Daneben braucht es aber auch Möglichkeiten von flexiblen und selbstbestimmten Einstiegen in die Rente. "Das Werkzeug der Altersteilzeit ist ein wichtiges, aber nicht das einzige Mittel, was dafür zur Verfügung steht. Wir brauchen unter den IG Metall-Mitgliedern in den Betrieben eine offene Diskussion darüber, wie wir in Zukunft den demografischen Wandel meistern wollen", so Windpassinger weiter.

Die wichtigste Basis für erfolgreiche Tarifverhandlungen sind gut organisierte und gewerkschaftlich engagierte Belegschaften. Nur durch eine starke und einflussreiche IG Metall können wir gemeinsam sichere, gute und fair bezahlte Arbeit erkämpfen.
SOLIDARITÄT zahlt sich aus, komm in unsere Mitte.

Von: as

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