Finger weg von unseren Tarifverträgen!

Gegen Sparprogramme auf Kosten der Daimler-Belegschaften!

19.11.2019 | "Anstatt mit den Beschäftigten, Betriebsräten und der IG Metall Perspektiven für eine gute und ökologische Zukunft und sichere Arbeitsplätze zu entwickeln, setzt Daimler auf ein Sparprogramm das offenbar auf Kosten der Beschäftigten hausgemachte Probleme lösen will", kritisierte Ralf Köhler, der Bevollmächtigte der IG Metall Neustadt die Ankündigung des Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius vom 14.11.2019.

„Wir lassen uns nicht einfach Arbeitsplätze von Tarifbeschäftigten mit Führungsaufgaben wegnehmen oder Tariferhöhungen vorenthalten, nur weil etliche Manager ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Wir fordern die Einhaltung vom Gesamtbetriebsrat und der IG Metall getroffener Vereinbarungen und damit Sicherheit im Wandel. Alle müssen wissen: Zukunftsgestaltung geht nur mit den Beschäftigten, nicht gegen sie!“, so Ralf Köhler.

Statt die Lasten der Fehler aus der Vergangenheit einseitig auf die Beschäftigten abzuwälzen und Personal abzubauen, fordern die Arbeitnehmervertreter die Entwicklung von tragfähigen Zukunftsperspektiven. Darum geht es auch Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender vom Daimler LKW-Werk Wörth: "Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Standort und entsprechende Investitionen in moderne Produkte und Qualitätsprozesse, damit wir die uns zugeschriebene Rolle des Kopfwerks im Truckbereich erfolgreich ausfüllen können." Schließlich sei es die Aufgabe des Konzerns, zukunfts- bzw. wettbewerbsfähige Produkte an den Standort zu holen und für genügend Auslastung zu sorgen.

Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Daimler: "In der Automobilindustrie stehen wir vor schwierigen Zeiten. Wir müssen uns dieser Realität stellen, dürfen aber nicht an der Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sparen. Meine Botschaft an die Kolleginnen und Kollegen: Die Zukunftssicherung 2030 und die Transformationszusage gelten - betriebsbedingte Kündigungen bleiben bis 2030 ausgeschlossen! Wir werden nicht zulassen, dass die Beschäftigten für juristische Streitigkeiten oder Qualitätsprobleme von Zulieferern bluten müssen."

Ergun Lümali, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender Daimler, ergänzt: "Wenn das Unternehmen schon an die Personalkosten ran will, dann nur mit einem sinnvollen Maßnahmenpaket. Unser Weg muss sein, an erster Stelle Prozesse und Fremdvergaben auf den Prüfstand zu stellen. Wir fordern das Insourcing von ausgelagerten Tätigkeiten. Wir diskutieren mit der Unternehmensleitung sicher nicht über Köpfe. Zu einem sinnvollen Maßnahmenpaket gehört mehr, als nur Stellen zu streichen. Die Zukunft des Unternehmens muss die Zukunft der Beschäftigten sein."

Der Unternehmensleitung muss bewusst sein, dass die Transformation nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen kann. Mit der Transformationszusage hat sich der Vorstand verpflichtet, für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten zu sorgen. Nun gilt es, diese Verpflichtung mit Leben zu füllen und neue Technologien selbst zu entwickeln und zu fertigen. Das hat unsere Belegschaft mehr als verdient. Sie hat in über 130 Jahren Unternehmensgeschichte immer wieder erfolgreich unter Beweis gestellt, wie wandlungsfähig und loyal sie ist.

Von: rk

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