Konflikt um Kurzarbeit bei Berger Metallwaren

Geschäftsführung stellt sich stur und droht mit Kündigungen

25.06.2020 | Seit fast vier Wochen versucht der Betriebsrat mit der Geschäftsführung über die Inhalte einer Kurzarbeitsbetriebsvereinbarung zu verhandeln. Der Arbeitgeber versteht jedoch offensichtlich nicht, dass der Betriebsrat ein Mitbestimmungsgremium ist. Wir haben mit Christian Schmitt, dem Betriebsratsvorsitzenden bei August Berger, über die Situation gesprochen.

Christian, wie laufen die Verhandlungen aus Deiner Sicht?

„Es finden leider keine wirklichen Verhandlungen statt. Die Geschäftsführung erwartet von uns, dass wir den uns vorgelegten Entwurf einfach unterschreiben. Wir können dem Entwurf aber so nicht zustimmen, da wesentliche Punkte zur Absicherung der Beschäftigten und der wirksamen Kontrolle und Mitbestimmung durch den Betriebsrat fehlen. Die Geschäftsführung muss begreifen, dass Verhandlungen mit dem Betriebsrat auf Augenhöhe stattzufinden haben.“

 

Wie hat der Arbeitgeber darauf reagiert?

„Der Arbeitgeber hat jetzt die „Verhandlungen“ für gescheitert erklärt und möchte jetzt die Einigungsstelle einschalten. Außerdem hat er in kurzen Abteilungsrunden den Betriebsrat für das Scheitern verantwortlich gemacht und mit Kündigungen gedroht. Er versucht im Betrieb Stimmung gegen uns zu machen“

 

Wie geht Ihr jetzt weiter vor?

„Wir haben in unserer letzten Betriebsratssitzung einen Anwalt beauftragt, der uns beim weiteren Vorgehen unterstützen wird. Dieser hat jetzt die Geschäftsführung angeschrieben und deutlich gemacht, dass wir verhandeln wollen. Außerdem informieren wir in Gesprächen und mit Aushängen unsere Kolleginnen und Kollegen über die Situation. Zentral ist, dass wir als Belegschaft geschlossen zusammenstehen. Genau wie das aktuelle IG Metall Motto sagt: WENN WIR ZUSAMMENHALTEN IST ALLES MÖGLICH!"

 

Von: rk

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