Feste Jobs statt Leiharbeit

Konflikt um Zukunftsperspektiven beim Daimler LKW-Werk in Wörth

01.12.2016 | Es ist eine Sauerei, dass 149 Kolleginnen und Kollegen zum 30.11.2016 -und damit kurz vor Weihnachten- gekündigt wurden. Ursprünglich war das Auslaufen der Verträge zum Jahresende vorgesehen.

Auch für die verbleibenden 330 Leiharbeiter, deren Verträge bis Mitte 2017 verlängert wurden, gibt es leider kaum eine Möglichkeit auf Festanstellung. Es werden nur vorübergehend einige Löcher in der oft sehr knappen Personaldecke der Stammbelegschaft gestopft. Die angekündigten Sparmaßnahmen und geplanten weiteren Auslagerungen verhindern eine berufliche Perspektive in der Stammbelegschaft. Damit ist wieder einmal mehr die Kritik bestätigt, dass Leiharbeit keine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt darstellt.

Die IG Metall Vertrauensleute in Wörth haben am 30.11.2016 ihrem Ärger Luft gemacht. Zu Beginn der Frühschicht wurde auf dem Kreisel vor Tor 1 ein Plakat mit Kreuz und 149 Kerzen aufgebaut. Im Betriebe wurden solidarische Anstecker verteilt und in mehreren Redebeiträgen auf der Betriebsversammlung -unter großem Applaus- Forderungen nach Festanstellungen und fairen Perspektiven für Leiharbeiter gestellt.

Die IG Metall Neustadt hat die gewerkschaftlich organisierten Kollegen von GABIS, die gekündigt wurden, zu einer Informationsveranstaltung am 05. Dezember 2016 eingeladen.

In diesem Zusammenhang wehrt sich die IG Metall gegen ein Ausspielen der Belegschaft bei Daimler in Wörth. Mit der Angst, in einer Abteilung tätig zu sein, die vielleicht von künftiger Auslagerung betroffen ist, wird zunehmend ein Keil in die Mannschaft getrieben.

Es fehlt ein Konzept, was mit der Arbeitnehmervertretung entwickelt wird und das Werk Wörth langfristig zukunftsfest aufstellt. Eine kurzfristige Verbesserung der Rendite über Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Mitarbeiter und Vergrößerung der oft prekären Fremdfirmenbeschäftigung wird durch die IG Metall abgelehnt und provoziert massive Gegenwehr.  

Unsere Social Media Kanäle