Gemeinsame Demonstration mit Jörg Hofmann

Über 3500 Beschäftigte von Daimler aus Wörth im Warnstreik

23.01.2018 | Das hat die Stadt Wörth/Rhein schon lange nicht mehr gesehen. Die Beteiligung überraschte selbst die IG Metall Neustadt, die zu dieser Arbeitsniederlegung und Demonstration zur Festhalle am Rathausplatz aufgerufen hatte. Über 3500 Beschäftigte aus mehreren Betrieben der Region solidarisierten sich im Rahmen eines Warnstreiks. Am Kundgebungsort sprachen neben dem Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann, Kollegen der Vertrauenskörperleitung, des IG Metall Betriebsrats und der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV).

Die IG Metall leiste mit ihrem Forderungspaket einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der bevorstehenden radikalen Änderungen in der Arbeitswelt. So sei die Forderung einer Wahloption für kürzere Arbeitszeit ein wichtiger Schritt für mehr Selbstbestimmung der Zukunft. "Die Beschäftigten brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen und ihnen auch Chancen zur Erholung und Regeneration, besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Weiterbildung aber auch mehr gesellschaftlichem Engagement eröffnen", sagte Ralf Köhler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Neustadt.

Bisher haben die etwa 11.000 Mitarbeiter bei Daimler in Wörth ihre Flexibilität mit Gleitzeit, Schichtarbeit, Zeitkonten und Mehrarbeit immer wieder unter Beweis gestellt. Jetzt wird es Zeit, die Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit zugunsten der Beschäftigten durchzusetzen. Dies sei zudem die richtige Antwort, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu stärken, Abwanderungen und Fachkräftemangel zu verhindern. "Die Angstkampagnen der Arbeitgeber fallen auf sie selbst zurück. Wer sein eigenes Image schlecht redet, braucht sich nicht wundern, wenn er nicht genügend Fachkräfte und Nachwuchs findet.

Unsere Forderung sorgt dafür, dass unsere Branche attraktiver wird - nicht nur, aber gerade auch für die vielen qualifizierten Frauen im Land", erklärte der Gewerkschafter. Zudem werden viele erworbene Qualifikationen, wie Meister, Techniker oder Fachwirt durch Daimler nicht genutzt, weil hierfür angeblich keine freien Planstellen vorhanden sind. Dann aber von einem dramatischen Fachkräftemangel zu reden, ist schizophren und beweist die Notwendigkeit der Mitbestimmung in Personalfragen durch den Betriebsrat.

Von: rk

Unsere Social Media Kanäle