Tarifkonflikt bei Constellium spitzt sich zu

Urabstimmung: 84,3 Prozent für Streik

14.06.2018 | Die IG Metall Mitglieder bei Constellium Extrusions Landau GmbH stimmten am 13. Juni mit deutlicher Mehrheit für einen unbefristeten Arbeitskampf nachdem die letzte Verhandlung am 11. Juni 2018 gescheitert war. Geschäftsführer Picard hatte mit einer kompromisslosen Ablehnung der IG Metall Forderungen jede Möglichkeit auf eine Einigung ohne Arbeitskampf zunichte gemacht.

Die Constellium Extrusions Landau GmbH hatte zum 31. Dezember 2017 die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband aufgekündigt. Die Geschäftsführung will damit die im Februar 2018 für die Metall- und Elektroindustrie vereinbarten Entgeltsteigerungen und neuen Arbeitszeitregelungen für die 130 Beschäftigten nicht in Kraft lassen.

Die Beschäftigten haben ihren Unmut über den Austritt und die Forderung nach Fortführung der Tarifverträge seither mit mehreren Warnstreiks deutlich gemacht. Der Betrieb will sich jedoch nicht mehr an die geltenden Tarifverträge halten und die Arbeitsbedingungen verschlechtern.

Seitdem blieben alle Verhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgeber zur Anerkennung der aktuell gültigen neuen Tarifverträge erfolglos. Nun haben sich die Gewerkschaftsmitglieder in einer geheimen Urabstimmung für einen Streik zur Durchsetzung ihrer Forderungen ausgesprochen.

Ralf Köhler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Neustadt: „Zuvor hatte der Arbeitgeber massiven Einfluss auf die Beschäftigten ausgeübt, um sie von ihrem Recht auf einen Arbeitskampf abzuhalten. Mehrfach hat er mit einer umfangreichen Aussperrung und einer möglichen Standortschließung gedroht, falls es zum Streik kommen sollte. Die Beschäftigten haben mit der Urabstimmung gezeigt, dass sie sich nicht einschüchtern lassen.“

Auch im baden-württembergischen Constellium-Werk Crailsheim haben sich die Gewerkschaftsmitglieder mit 93,1 Prozent für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Falls es zu keiner Einigung in den nächsten Tagen kommt, würde der Streik in der nächsten Woche beginnnen.

Uwe Bauer, Geschäftsführer der zuständigen IG Metall Schwäbisch Hall: „Mit der hohen Zustimmung zum Arbeitskampf zeigen die Beschäftigten der Geschäftsleitung, was sie vom Ausstieg aus der Tarifbindung halten. Die Kolleginnen und Kollegen machen gute Arbeit und haben Anspruch auf gute Arbeitsbedingungen und eine faire Entgeltsteigerung statt Streichung von Urlaub und Erhöhung der Arbeitszeit. Die jetzige Eskalation hat allein der Arbeitgeber zu verschulden.

Von: rk

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