KFZ-Tarifrunde 2019

Verhandlungsergebnis Kfz-Handwerk Pfalz

09.07.2019 | Für die Beschäftigten im Kfz-Handwerk Pfalz, deren Betrieb Innungsmitglied ist, gibt es nun ein Verhandlungsergebnis. Die Tarifverträge im pfälzischen Kfz-Handwerk gelten für etwa 7.500 Beschäftigte in über 800 Betrieben. Wir fordern alle Mitglieder in Autohäusern und Kfz-Werkstätten auf, Betriebsräte zu wählen. Diese achten darauf, dass alle zugunsten der Arbeitnehmer geltenden Tarifverträge und weitere Schutzvorschriften eingehalten und umgesetzt werden. Wo es keine demokratisch gebildete Arbeitnehmervertretung gibt, findet die Anwendung von Tarifverträgen oft nicht konsequent statt.


Die Eckpunkte des Verhandlungsergebnis:

  • Die Löhne und Gehälter vom 1. Oktober 2018 gelten bis 30. Juni 2019 weiter.
  • Löhne und Gehälter werden ab 1. Juli 2019 um 2,7 %, mindestens aber um 75 Euro brutto, und ab 1. Juni 2020 um weitere 2,6 %, mindestens aber um 75 Euro brutto, erhöht.
  • Für den Monat Juni 2019 erhalten alle Beschäftigten (mit Ausnahme der Auszubildenden) eine Einmalzahlung in Höhe von 75 Euro brutto, auszuzahlen im Monat Juli 2019. Teilzeitbeschäftigte erhalten die Einmalzahlung analog ihrer individuell vereinbarten Arbeitszeit.
  • Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab 1. August 2019 auf 676 Euro/1. Ausbildungsjahr, 715 Euro/2. Ausbildungsjahr, 795 Euro/3. Ausbildungsjahr und 850 Euro/4. Ausbildungsjahr sowie ab 1. August 2020 nochmals auf 706 Euro/1. Ausbildungsjahr, 745 Euro/2. Ausbildungsjahr, 835 Euro/3. Ausbildungsjahr und 890 Euro/4. Ausbildungsjahr.
  • Die neuen Tarifverträge sind erstmals wieder zum 31. Mai 2021 kündbar. Es wurde eine beiderseitige Erklärungsfrist bis zum 16. Juli 2019 vereinbart.

Maßregelungen aufgrund der Teilnahme an der Tarifbewegung der IG Metall im pfälzischen Kfz-Gewerbe unterbleiben und werden rückgängig gemacht, falls sie bereits erfolgt sind. Gegenseitige Schadenersatzansprüche zwischen den Tarifvertragsparteien und ihren Mitgliedern bestehen nicht und werden nicht geltend gemacht. Die Tarifvertragsparteien verpflichten sich, keine Rechtsstreitigkeiten aus Anlass der Tarifbewegung zu führen. Eine Kürzung von Einmalzahlungen aufgrund der Teilnahme an Arbeitskampfmaßnahmen findet nicht statt.

Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall: „Mit diesem Tarifabschluss ist es auch für die pfälzischen Beschäftigten gelungen, die Entgelte und Ausbildungsvergütungen deutlich zu erhöhen.“ Und weiter: „Es ist wichtig, die Beschäftigten am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen zu beteiligen. Vor allem die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen ist ein wichtiger Schritt, Handwerksberufe für junge Menschen attraktiv zu machen. So beugen wir gemeinsam einem Mangel an Fachkräften vor.“

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