Beschäftigtenbefragung: Leiharbeit

Gesetzgeber muss Leiharbeit besser regulieren

23.04.2014 | Die Politik soll Leiharbeit regulieren und wieder auf ihren ursprünglichen Zweck begrenzen, nämlich Auftragsspitzen abzudecken, die das Stammpersonal nicht bewältigen kann. Das fordert die große Mehrheit der Beschäftigten in der Beschäftigtenbefragung der IG Metall.

Beschäftigte fordern bessere Regeln
Über 90 Prozent der Beschäftigten plädieren dafür, dass von der Politik Leiharbeit und Werkverträge gesetzlich geregelt und eingedämmt werden. Prekäre Jobs sowie unsichere und meist deutlich schlechter bezahlte Leiharbeitsverhältnisse haben seit den Hartz-Reformen der Rot-Grünen Bundesregierung stark zugenommen. Die wachsende Anzahl an Beschäftigten in Leiharbeit, Werkverträgen und Minijobs verunsichert die Arbeitnehmer, die sich (noch) in relativ sicheren Arbeitsverhältnissen befinden. Sie machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz, weil prekäre Beschäftigung immer näher an die eigene Existenz rückt. Extreme konjunkturelle Ausschläge weltweit verstärken die Unsicherheiten.

Tariferfolge der IG Metall
Zwar ist es der IG Metall gelungen, mit ihrer Tarifpolitik einen Beitrag zu fairer Leiharbeit zu erzielen. Denn seit November 2012 bekommen Leiharbeitnehmer über Branchenzuschläge mehr Geld und Metall- und Elektrobetriebe müssen Leiharbeitnehmern nach 24 Monaten Einsatzzeit einen festen Arbeitsplatz anbieten. Doch mit der Tarifpolitik können Gewerkschaften nicht alles korrigieren, was durch eine falsche Politik in Schieflage geraten ist.

Gesetzgeber ist gefordert
Die Regierung muss endlich klare Regeln schaffen. Dazu gehört unter anderem das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, das die Leiharbeit regelt, zu ändern. Die Regierung muss den Grundsatz "gleiches Geld für gleiche Arbeit" ins Gesetz schreiben - und zwar ohne Wenn und Aber. Außerdem gehört das Synchronisationsverbot wieder aufgenommen und - ganz wichtig - die Begrenzung von Leiharbeit. Es gibt keine Höchstgrenzen für die Entleihdauer. Ein Betrieb darf heute einen Leiharbeiter bis zu seiner Rente einsetzen. Die meisten Leiharbeitnehmer in Metall- und Elektrobetrieben sind mehr als ein Jahr und länger in Entleihbetrieben eingesetzt. Das Gesetz lässt also Missbrauch zu. Das muss geändert werden. Dafür macht die IG Metall weiter Druck.

Grundsätzlich fordert die IG Metall, den Arbeitsmarkt neu und solildarisch zu ordnen. Die Beschäftigten wollen sichere und faire Arbeit - dafür muss die neue Bundesregierung den Rahmen schaffen.

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