64. ordentliche Bezirkskonferenz

Zeit für neue Arbeitszeitdebatte: Neue Kultur der Flexibilität

13.05.2014 | Auf der 64. ordentlichen Bezirkskonferenz des IG Metall Bezirks Mitte in St. Ingbert unter dem Titel „Mehr Demokratie in Betrieb und Gesellschaft“ hat IG Metall-Bezirksleiter Armin Schild den Beginn einer Debatte um eine neue Kultur flexibler Arbeitszeiten und individuelle Arbeitszeitverkürzung im Vorfeld der Tarifbewegung 2015 gefordert.

Vor rund 120 Delegierten aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen verkündete er, die IG Metall sei 30 Jahre nach Einführung der 35-Stunden in einer historischen Situation, erneut eine Arbeitszeitdebatte zu führen. „Ein verbrieftes Recht auf eine abgesenkte Vollzeit mit Lohnausgleich könnte zu einer neuen Kultur flexibler Arbeitszeiten führen“, hob Schild hervor. Diese sei sicher nicht in einer Tarifrunde durchzusetzen, sondern müsse zum mittelfristigen Ziel der kommenden Tarifbewegungen werden. Deshalb müsse die IG Metall ihre tariflichen Arbeitszeitforderungen einbetten in die gesellschaftliche Debatte um flexible Übergänge in die Rente und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Gerade die Arbeitnehmer in Thüringen erwarten von der IG Metall den Einsatz für die weitere Angleichung der Tarifbestimmungen, die in vielen Punkten auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch weit hinter denen im Westen zurück bleiben. „Das müssen wir jetzt angehen“, so Schild.

„Der IG Metall Bezirk Mitte, der vor 35 Jahren - im Mai 1984 - mit Urabstimmung und Streik für die 35-Stunden-Woche gekämpft hat, nimmt es ernst, wenn 80 Prozent der 520.000 Arbeitnehmer in der größten Beschäftigtenbefragung, die jemals in der Bundesrepublik durchgeführt worden ist, erklären, sie wollen eine individuelle Option zur Verkürzung der Arbeitszeit, wenn sie privat erhöhten Belastungen ausgesetzt sind. Wir wollen die Lebenswirklichkeit der Beschäftigten verbessern und darüber in den Tarifrunden der nächsten Jahre verhandeln. Die Delegierten der Bezirkskonferenz haben diese Forderungen in einem beschlossenen Leitantrag in den Mittelpunkt ihres Arbeitsprogramm 2014/2015 gestellt. Dieser Leitantrag wurde einstimmig angenommen.

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